Anfang bis Mitte Oktober 2025 kommen Vibrotrucks nach Peitz, um mit Schallwellen in die Tiefe das Potenzial für Tiefengeothermie zu ermitteln
In der Tiefe wird unser Planet Erde sehr heiß - alle hundert Meter nach unten um ca. 3 Grad Celsius. Diese Wärmeenergie kann durch Tiefengeothermie nutzbar gemacht werden – eine praktisch unerschöpfliche, immer fließende Energiequelle.
Das Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz hat daher sein Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) beauftragt, zusätzlich zu den bereits vorliegenden Altdaten weitere geologische Daten zum Untergrund in der Niederlausitz zu erheben. Diese 2D-seismische Erkundung wird aller Voraussicht nach im Oktober 2025 stattfinden, auf insgesamt über 110 km Strecke, die sich auf mehrere Linien aufteilt. Die Hauptlinie verläuft zwischen Cottbus und Guben.
Vibro-Fahrzeuge des erfahrenen Seismik-Unternehmens DMT werden dabei Schallwellen in die Erde senden; das Echo nehmen dann zuvor am Boden ausgelegte Geophone auf. Aus den erhobenen Daten ermitteln Geophysikerinnen und Geophysiker dann in Folge das Potenzial für mögliche wasserführende Schichten – die sogenannten Aquifere in ca. 1 bis ca. 5 km Tiefe – zur Nutzung der Tiefengeothermie. Dabei könnte die Erdwärme in der Niederlausitz genutzt werden, um Gebäude und ganze Stadtteile zu heizen oder sogar Strom zu erzeugen. Die geologischen Daten dienen als Planungsgrundlage für Kommunen, die Industrie und Projektentwickler und tragen dazu bei, die Investitionsrisiken für künftige Tiefengeothermie-Projekte zu minimieren. So sorgt „der Blick in die Erde“ dafür, die Tiefengeothermie wirtschaftlich und sicher nutzbar zu machen.
2D-Seismik zwischen Guben und Cottbus
Die Vibrotrucks starten nach heutiger Planung (Stand 8. September 2025) am Montag, 6. Oktober 2025, im nördlichen Stadtgebiet von Cottbus und gleichzeitig zwischen Cottbus und Guben. Die zwei parallel arbeitenden Gruppen à zwei Fahrzeugen arbeiten sich dann beide nach Osten vor; die erste Gruppe endet in Peitz, die zweite in Guben. Gefahren wird jeweils Montag bis Samstag von 7 bis 17:45 Uhr. Voraussichtlich zwischen dem 10. und 18. Oktober werden die Vibtrotrucks also dann die Stadt Peitz mit ihren umliegenden Gemeinden erreichen. Insgesamt veranschlagt DMT ca. drei Wochen für die 2D-Seismik. Die genauen Tage vor Ort werden kurzfristig auf der Website www.lbgr.brandenburg.de veröffentlicht.
Vorbereitungen und Bürgerdialog im September 2025
Die Vorbereitungen für die 2D-Seismik laufen bereits. Mitte Juli hat sich DMT die geplante Seismik-Strecke vor Ort angeschaut. Nun kümmert sich das vom LBGR beauftragte Unternehmen GEO-Service K. Bittner um die Einholung der notwendigen Genehmigungen. Berücksichtigt hierfür werden öffentliche Straßenräume, staatliche Einrichtungen und private Flächen. Auch mit den Betreibern von Versorgungsleitungen für Gas, Wasser, Strom und Öl wird gesprochen.
Das LBGR legt großen Wert auf Transparenz und den Dialog mit der Bevölkerung. Sebastian Fritze, Präsident des LBGR, betont die Bedeutung des Projekts: „Brandenburg ist Geologie-Land. Wir haben bereits viele geologische Daten und Bohrkerne bei uns, jetzt wollen wir unser Erdwärme-Potenzial noch besser kennenlernen.“ Dr. Birgit Futterer, leitende Geologiedirektorin im LBGR ergänzt: „Wir freuen uns sehr auf den Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern entlang der Seismik-Strecke.“
Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Peitz und der Gemeinden des Amtes Peitz sind herzlich eingeladen, sich persönlich über die Seismik zu informieren:
- beim Infomarkt in Cottbus am Freitag, 26. September, im Max-Steenbeck-Gymnasium,
- beim Infomarkt in Guben am Montag, 29. September, ab 17:30 Uhr in der Alten Färberei
- und an LBGR-Infoständen in Peitz voraussichtlich in der Zeit von 9. bis 11. Oktober.
Bis dato liegen die genauen Zeitfenster an den genannten Terminen in Peitz noch nicht vor.
Interessierte erfahren dann mehr über die 2D-Seismik und die geplante Vorgehensweise und können ihre Fragen direkt an die Experten richten. Die genauen Termine der Infostände in Peitz werden über das Amt Peitz und die Internetseite des LBGR www.lbgr.brandenburg.de bekannt gegeben.